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Datenschutz bei der Arbeit: Lieferdienst Glovo muss in Italien blechen

netzpolitik.org Datenschutz bei der Arbeit: Lieferdienst Glovo muss in Italien blechen

Der Lieferdienst Glovo gerät wegen massiver Datenschutzverstöße ins Visier der italienischen Behörden. Eine Untersuchung deckt auf, wie das Unternehmen Mitarbeitende überwacht und Daten unrechtmäßig genutzt hat. Geholfen hat dabei die Gruppe Reversing.Works.

Datenschutz bei der Arbeit: Lieferdienst Glovo muss in Italien blechen

Der Lieferdienst Glovo hat seine Mitarbeitenden illegalerweise überwacht und muss dafür fünf Millionen Euro Strafe zahlen. Das gab am Freitag die italienische Datenschutzbehörde bekannt. Das Unternehmen habe illegal die Daten von 35.000 Mitarbeitenden verarbeitet. Außerdem verbot die Behörde Glovo, weiter biometrische Daten der Mitarbeitenden zu verarbeiten.

Die Behörde beendet damit eine Untersuchung, die sie nach dem Tod eines Glovo-Arbeiters vor zwei Jahren begonnen hatte. Der Arbeiter war in einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und wurde im Anschluss per E-Mail entlassen. Der Fall hatte international für Entrüstung gesorgt.

Laut der Datenschutzbehörde sammelte Glovo ohne Einwilligung Standort- und Verhaltensinformationen und gab diese teilweise an Dritte weiter. Bis August 2023 sammelte die App von Glovo sogar Standortinformationen über seine Fahrer:innen, wenn die App gar nicht lief.

Glovo ist ein international aktiver Lieferdienst und seit 2022 Tochterfirma der deutschen Delivery Hero Group. Bereits 2022 hatte sich das Unternehmen strafbar gemacht, weil es gegen die Rechte von Arbeitenden verstoßen hatte. Damals ging es um über 10.000 Fälle von Scheinselbstständigkeit in Spanien, wofür die lokalen Behörden das Unternehmen zu einer Strafe von 79 Millionen Euro verurteilten. Aktuell läuft außerdem ein Kartellverfahren der europäischen Kommission gegen die deutsche Mutterfirma Delivery Hero und Glovo wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken.

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